Freitag, 13. Februar 2015

20.1.15 Puerto Chacabuco


Angekündigt sind durchschnittlich 18°,   Sonnenaufgang: 6:29, Sonnenuntergang: 21:34

Um 6 Uhr werde ich schon wieder langsam wach; draußen fährt schon Wald vorbei.
Ob heute das Frühstück angenehmer wird? Ab 8:30 soll man sich zum Tendern einfinden, also eine halbe Std. früher einplanen, ist eine Stunde entspannter als gestern.
Frühstück war tatsächlich anders. Sie hatten jede Menge Kellner rumlaufen, die SEHR freundlich und zuvorkommend waren, es war Platz, kein Stress, alles da, sie haben anscheinend sehr draus gelernt.




Heute ist meine organisierte Tour, wir sind 10 Leute. Mel aus England hatte gestern Abend noch mal nachgefragt, wie es wohl mit dem Tendern läuft, da war ich ganz entspannt, es ist ja nicht so früh, und wir warten, wenn jemand fehlt. Alle erwischen den 1. Tender, das freut mich sehr. Wir sind pünktlich! Erwartet werden wir von Griselda. Ein kleiner Bus steht direkt am Tender.


Chacabuco hat 2000 Einwohner, die leben alle vom Fisch. Normalerweise regnets hier. !!! Heute ist mal wieder unnormal. Ungewöhnlich schöne Gegend.
In Puerto Aisen, ca. 15.000 Einwohner, gibt es eine neue Brücke, die ganz wichtig ist, sonst wären die beiden Stadtteile voneinander getrennt. Sie ist noch irgendwie neu.
Der Flugplatz ist mini.
Griselda kann nicht gut englisch. Ich versuche, ein paar Informationen aus ihr rauszukriegen und frage mal gelegentlich, was mir einfällt. Sie weiß anscheinend auch nicht viel und kriegt es manchmal von hinten, von Luis, erzählt, der hat anscheinend schon einen Reiseführer befragt und kann auch spanisch, so dass er besser mit ihr kommunizieren kann und manches übersetzt. Erklärungen kommen NUR nach Fragen.

Der erste Stop ist am Simpson River, 15 Minuten, wir gehen in eine Hütte, die eine Art Museum ist, bestaunen riesengroßen Rhabarber, laufen ein paar Meter einen Waldweg bis zum Fluss, sehen einen wunderschönen Berg, Name nicht aufgeschrieben, mit einer ganz normalen Kuh, die gegenüber am Wasser frisst, Gedanke: das war’s schon hier? Es ist aber so schön, dass man gerne bleiben würde.





Dann geht’s weiter bergauf, wir fahren heute durch Norwegen. Oder durch die nicht so hohe Schweiz.
Coihaique oder Coyhaique oder... – anscheinend ist das nicht ganz so wichtig, ob i oder y – liegt 500 m hoch und hat laut Wiki 43.000 Einwohner. Alle arbeiten irgendwo außerhalb, es gibt Minen hier in dem Gebiet. Dieses Unglück vor ein paar Jahren war ca. 80 km entfernt.

Wir halten nach einer wunderschönen Fahrt durch die Landschaft an einem Aussichtspunkt, wo man die Stadt unten liegen sieht. Es ist eine Metropole, denn hier ist sonst nichts. Kneif mich mal einer, ich stehe irgendwo in den Anden und gucke in die Landschaft!


Hier ist es im Winter auch saukalt, alles friert ein. In Puerto Aisen, unten, ist es besser, nahe am Meer regnet es nur, friert aber nicht.
Nach der schönen Aussicht fahren wir ins Städtchen rein und halten bei dem Denkmal mit den Schafen. In google finde ich nix, hat irgendwas mit Besiedelung zu tun. Mehr weiß ich nicht mehr.
Es kam ja auch nicht viel. Bei den Chinesen hinten ist Revolution angesagt, weil sie gar nichts erklärt. Ich versuche immer wieder irgendwas zu fragen, damit sie auch mal Erklärungen kriegen.



Dann geht’s kurz weiter bis zur Stadtmitte, Plaza de Armas, wie der Haupt-Platz halt in Chile immer heißt, dort sind Verkaufsstände aufgebaut, es ist heiß, wir kriegen kleine Erklärungen. Inzwischen sind bestimmt 25°.
Mittagessen werden wir bei der Feuerwehr, Bomberos, auch heute sind wir für was Kleines, Empanadas. Alle haben diese gelobt, die waren wesentlich besser als die von gestern.
Bier 1500 oder 2000, je nach Sorte, Empanada 1500, es gibt ein bisschen trouble und hin und her, weil vier Leute nur $ bei sich haben, die Umrechnung aber ungünstig für sie ist. Wir rechnen, ob unsere Pesos noch reichen, und nachdem wir endlich rausgefunden haben, was es nun wirklich kostet, bezahlen wir den amerik./englischen Tisch mit und lassen es uns von ihnen in $ wieder geben. Ersparnis für sie: 5$. Nicht die Welt, aber....  15:000 Pesos waren ca. 25$.
Es war voll, wegen mangelnden Englisch- bzw. Spanischkenntnissen auf beiden Seiten war es etwas kompliziert. Man sollte mehr Spanisch üben!!

Um 13:30 machen wir uns auf den Rückweg.
Kurzer Halt, um was zu trinken zu kaufen, die Führerin hat überhaupt nichts dabei, dann meint Mel, er hätte sein Ipad bei der Feuerwehr vergessen, noch mal zurück fahren, ist nicht da, britisch zurückhaltende Enttäuschung, dann findet es jemand unter seinem Sitz im Bus. Erleichterung und Freude.

Nach einem allgemeinen Nickerchen halten wir kurz vor Aisen, fast gegenüber vom ersten Halt von heute Morgen, an dem Wasserfall der Jungfrau. Dort ist alles vollgeparkt.
Axel hat gesehen, wie ein Passagier von einer anderen Gruppe stolpert und sich nicht so schnell abstützen kann, wie er müsste, und er knallt mit dem Kopf auf eine Steinmauer. Uff. Sie bringen ihn mit einem PKW ins Krankenhaus. Wie es ausging? Steht beim 22.1.

Am Ende steht draußen am Anleger ein Victor, der das restliche Geld von uns haben möchte. Es war nicht viel, was über den noch ausstehenden Betrag hinaus ging, Trinkgeld war sehr gering bemessen. Fast jeder hat korrekt bezahlt... Als wir diesen Victor kurz danach noch mal alleine trafen, haben wir ihm gesagt, dass wir nicht zufrieden waren mit den Erklärungen und ihren Englischkenntnissen. Heute habe ich einen comment an die Firma geschrieben und sofort eine Antwort bekommen, sie entschuldigen sich und danken für die Rückmeldung.

Es ist noch viel zu früh und zu schön für aufs Schiff, da man nur einmal hier ist, müssen wir trotz Hitze und trotz großer Wasserflasche im Schlepptau noch mal hoch ins Dorf. Es gibt einen alten Shuttlebus! (Eigentlich waren es 2-4 im Wechsel). Mit einem uralten Fahrer drin. Oh wie nett! Der bringt uns die 500 – 1000 Meter zu den Zelten, wo Frauen Handarbeiten verkaufen. Wer eine Mütze braucht, gestrickte oder gehäkelte gibt’s dort, handmade! Und anderes. Hier wird gestrickt, die Einnahmequelle der Frauen. Wir brauchten allerdings nix mehr. (Am Wasserfall stand ein junger Mann mit einem Kofferraum voller gehäkelter Mützen, wie sie grade IN sind bei jungen Leuten).




Sonst gibt’s dort nichts zu sehen, ein ganz normales Dorf. Diese Viertelstunde dort oben reichte, um das Gefühl, da hätte man noch was angucken müssen, zu befriedigen.


Feuchte Tücher im Schiff. Heute wird um 17:15 tatsächlich der letzte Tender sein.
Um 18:15 fahren wir wieder durch die schöne Fjordlandschaft. Draußen ist viel Wind, trotzdem sind viele Leute draußen.
Auf einmal sieht man hinten einen wunderschönen Berg! Später sehe ich auf meiner Karte: Das ist der Monte Maca, auch ein Bilderbuch-Vulkan, 2960 m hoch.

Dicke Jacke ist hier eigentlich zu dick.
Ich beantrage Buffet, wegen der Aussicht. Danach sind nur noch 3 Leute außer uns draußen.
Als Sonnenuntergang ist, erscheinen mal wieder mehr Leute, ob sie das irgendwo durchgesagt haben? Es waren hinten sogar mal 18 Personen zu sehen.
Bier und Cocktail (ohne) holen wir uns irgendwo; in der Mitte läuft ein Fantasyfilm, viel zu laut und passt nicht, wir gehen wieder nach hinten und trinken das heute mal draußen an der (geschlossenen) Bar, ganz privat mit Aussicht und wunderschönen Farben. Sonne scheint immer noch!



Es dauert eine Stunde von Sonnenuntergang bis es dunkel ist.
Gestern hatten wir Deutschland, heute eher Österreich, später die Schären von Stockholm und feeling einer Hurtigrutenfahrt. 
Man kann abends auch ganz nach vorne ins sanctuary, und dort hinter Scheiben nach vorne gucken. Enge Fjorde wie in Norwegen. Allerdings sind die Scheiben dreckig, aber sie halten den Wind ab. Auch davor kann man hingehen, da ist es aber oft ziemlich windig. Ein Delfin ist mal vorbeigekommen! Oder was anders. Egal, hat uns gefreut.

Die Anzeigeposition im TV ist ätzend, unscharf, ungenau, altmodisch, und viel zu viel, was dazwischen angezeigt wird. Wir wissen schon, dass man bei Feuer die Aufzüge nicht benutzt...
Ich bin ein bisschen rot...
Hab ich schon geschrieben, dass es abends eine Schokolade gibt?

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen