Freitag, 13. Februar 2015

21.1.15 Seetag


Aussicht am Morgen, guter Anfang!
Es dauert knapp drei Minuten, bis die Positionsanzeige wieder kommt; wenn die ganzen Sicherheitshinweise und die Ränge der Offiziere durchlaufen, dann 5 Minuten. Das gefällt mir gar nicht, außerdem ist alles unscharf und verschwommen, obwohl es ein Flachbildschirm ist. Da es überall im Schiff so ist, liegt es nicht an unserem Bildschirm. Das Programm ist alt.
Auf der Anzeige fahren wir neben dem Golfo de Ferres – meine Karte sagt Golfo de Penas!
Wir fahren auf dem Pazifik spazieren! Kneif mich mal einer, ob ich träume.
Habe ich gestern das Frühstück aufgeschrieben? Heute stehen 4-5 Leute bereit und sind scharf darauf, uns Saft und Kaffee zu bringen. Und ich hab mir einfach meinen selbst gezapft. Am Ausgang nach hinten ist die Automatik abgeschaltet, damit es nicht ständig zieht, wenn es auf und zu geht. Handbetrieb. Das Frühstück im hinteren Bereich ist sehr ruhig, erst ab 8:45 füllt es sich etwas.
Heute gab es ein Angebot: Wäschebeutel (aus Papier! Vorsichtig füllen…) für 20$. Das probieren wir mal aus.
9:30 Port Infos über Punta Arenas. Auch seine Bilder sind unscharf. Er erklärt aber, wohin man gehen muss und was man ansehen kann. Neben der Kirche geht es hoch auf einen Hügel mit Aussicht, das können wir auf jeden Fall machen. Wir haben einen Vormittagsausflug, aber Zeit bis 19 Uhr. Großen Rucksack mitnehmen, wir tendern, können nicht mal eben fürs Mittagessen aufs Schiff.
Ab 10 ist ein Sonderverkauf in einem Restaurant. Sie verkaufen Uhren und Schals für je 10 Dollar. Braucht man alles nicht.
Draußen ist Sonne und ca. 10°, es ist frisch.
Ich wollte noch 3 Postkarten, um sie dann in P. A. einzuwerfen – sie haben nur eine vom Schiff mit einem Pin vom Schiff dabei. Das nützt mir gar nix, freut aber Axel sehr.
Außerdem gibt es wunderschöne Fleecejacken mit Südamerika-Motiv auf dem Rücken. In rot wäre es meine, es gibt sie aber auch in grau. Bloß: Ab Größe L aufwärts Nachdem ich den jungen Mann auf die Suche geschickt habe nach S, finde ich eine in M. Anprobiert: ist für uns ca. Größe 42 oder größer, passt mir wie ein Sack. Schade! In die hatte ich mich auch verliebt, aber nur in rot.
Meinen verliebten Alpakapulli von Santiago hatte ich heute schon in Betrieb, so einen habe ich danach nicht mehr gesehen.
Rechnung mal zur Kontrolle ausgedruckt, einfach Karte durchziehen. Sie drucken noch auf Thermopapier.
Boullion gibt’s neben dem Eis, bei einem Mädchen, die am liebsten in die Brühe kriechen würde, weil's da wärmer ist.
Um 11:30 ist ein Vortrag über Cruiseships früher und heute von Luis Miguel Correia, 45 min. Auch seine Bilder sind unscharf, aber das liegt nicht an seinen Bildern. Je länger der Vortrag dauert, desto mehr meine ich, den Namen schon mal gehört zu haben. Er fotografiert immer von einer schönen Stelle in Lissabon, mit Brücke drauf. Die Azores hatte er natürlich auch dabei, und als er die Andrea Doria erwähnte, ging ein Raunen durch die Zuhörer.
Die englische Aussprache der spanisch Sprechenden ist immer etwas anstrengend, man muss mitdenken und vorausdenken, was könnte er meinen, um manches zu verstehen.

Mittagessen. Ziemlich voll, wir landen bei einem uralten Amerikaner, Soldat in D, IBM, 5 Sprachen von ein bisschen bis sehr gut, mag es, zu erzählen, und weiß Bescheid. In facebook ist er auch.
Das Internet wäre so langsam, dass man 30 Min bezahlen muss und keine einzige Info absetzen konnte. Brauchen wir sowieso nicht, ihr könnt auch warten, bis wir wieder einen Mägges finden ;-).
Ach ja, ich habe wieder mal nach der Salatsoße ohne weiß gefragt, Vinaigrette. Der erste fragte den zweiten, der zweite holte den momentanen Boss, der Boss sucht und fragt nochmal, was ich will, fragt dreimal, wer gesagt hat, dass es hier welche geben soll, ich warte Minuten, als er dann nach unten gehen und suchen will, erkläre ich ihm, dass mein Mann auf mich wartet und schon bald mit dem Essen fertig ist, und er soll es doch mal ins Gespräch bringen bei einem Meeting mit den Vorgesetzten. Es werden noch ein paar andere Leute gerne joghurtfreie Salatsoße mögen, und eine von den 7 könnte man doch ersetzen.
Nach der Mittagspause ist Bewegung dran: Rundlauf auf der Promenade. Das ist die schönste Rundstrecke bisher, wenn man die Treppen nicht negativ zählt. Mein Knie beschwert sich gelegentlich wegen der vielen Treppen in den letzten Tagen. Vorne geht es von Deck 7 auf D 8 hoch,
hinter einem Rettungsboot entlang,
an der Seite vor 4 Balkonen vorbei,

vorne in die Schnauze vom Schiff.
Hier zieht es weniger als an anderen Stellen. Cool! Links von uns ist Land, wir fahren an den Inseln Campana, Wellington u.a. kleineren entlang.
Wir machen 5-6 Runden, ich schwänze eine halbe, weil ich Foto tauschen muss, ich kann meinen vergessen, der Dreck innen drin ist zu viel. Wieso ist der so undicht? Der kleine alte schafft leider nicht viel. Axels Arbeitsfoto für 89 € macht wenigstens ohne Zoom gute Fotos. (Das heißt, daheim sortiere ich Fotos von 4 Fotos, wenn alles gut geht!)
Hinten fliegt ein Albatros (?) seine Achter und fischt in unserem Kielwasser. Der ist so schwer zu erwischen! Auch zwei bis drei Delfine begleiten uns ein Stück.
Kalt ist es nicht, mit Sweatjacke ist es ok. Der Rundlauf ist komplett im Schatten.

Nach einem Kaffee lassen wir uns hinten in der Mitte nieder, Axel guckt in die Gegend, ich tippe den 15. Und 16. (Mann, ist das schon lange her!), bis es nach mehr als einer Stunde empfindlich frisch wird.

Um halb 7 ist beim Abendessen sehr leer. Erst ab halb 8 füllt es sich wieder, und sie sagen, dass ab 9 Uhr Stress pur ist. Sie arbeiten 13 Stunden täglich. Ohne irgendeine Unterbrechung, denn es ist ja keiner da, der sie ersetzt. Jeder macht seinen Contract so lange wie er möchte.
Da ich die Melonenvorspeise als Nachtisch wollte, bekam ich noch einen anderen dazu. Ob sie die loswerden müssen? Oder ist ein nicht fertiges Menü ein Fehler?
Ach ja, die Salatsoße: Wir waren wieder im Bernini unten, wo wir am Galaabend waren und wo uns der Headwaiter gesagt hat, dass ich fragen soll. Der war sogar wieder da und hat sich dran erinnert. Ich habe ihm meine Erfahrung von heute Mittag erzählt. Jaaa, ich hätte nach IHM fragen sollen, Luis, er ist mittags Headwaiter oben! Vermutlich auf der anderen Seite, und wenn wieder mal, soll ich nach ihm fragen, bla bla bla. War die andere Seite nicht zu? … Nö, jetzt verlege ich mich auf schriftlich, vielleicht kann ich das sogar auf Deutsch schreiben, da der Chef Deutscher ist.

Danach Show, Theater proppenvoll. Ein Klavierspieler, Greg Schlotthauer, klingt nach Österreich. Wenig Erwartung, aber dann: Aber Hallo! Elton John, Billy Joel, Bridge over troubled water wie das Original, und viele andere ganz Bekannte. Bloß Bohemian Rhapsody sollte er nicht als Einzelperson singen, das ist eher doof, auch wenns schwer ist. Letztens war das auch in der großen Show, das war super, Stimmen, Klang und Abmischung.
Das Orchester dahinter ist auch wieder absolut super!
sehr angenehmes Theater, gute Zugänge überall hin.
Die kurze Beatlesshow im Atrium war schon fertig, als wir raus kamen, schade.

Tanzen im Wheelhouse, alle anderen Ausflugsteilnehmer von Puerto Montt sind auch da, mit chinesischer Herkunft ist es IN zu tanzen. Sie haben sogar die gleichen Figuren (in USA). Zwischendurch immer wieder raus gucken, hier fängt wieder Norwegen an, wir fahren in den Trinidad-Canal ein. Tatsächlich sind noch mehrere Leute draußen. Dann wird’s dunkel.
Die Klavierspielerin im Atrium singt grässlich, liegt auch mit den Tönen oft daneben; ich bedaure die, die da arbeiten müssen. Vielleicht sind sie ja unmusikalisch. Die anderen Bands (2 Tanzbands, die Showband und eine Tangoband) spielen alle sehr gut.
Morgen muss ich endlich mal was bügeln! Wird schwierig, es gibt Termine, Port Info, Schiffe, tanzen, Essen, und viiiel Landschaft noch dazu!

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