Montag, 19. Januar 2015

19.1.15 Puerto Montt

Angekündigt sind 14°-22°,   Sonnenaufgang: 6:40, Sonnenuntergang: 21:23

Um 5:45 piept das Handy, Axel ist schon auf dem Weg in die Dusche. Man schläft schlecht, wenn man Angst hat, zu lange zu schlafen.
Um 6:10 Uhr sind wir beim Frühstück, Buffetrestaurant. Und hier erleben wir das absolute Chaos.
Viele der Schiffsausflüge sind auch gleich um 7 oder kurz danach angesetzt, dazu noch ein paar Individuelle, die auch früh raus müssen; über Cruisecritic hatten sich einige zusammengefunden.
Die Essensstation ist ja ungefähr in der Mitte, die Schlange geht nach hinten und wieder bis nach vorne. Es ist sinnigerweise nur eine Seite offen. Haben die nicht gewusst, dass manche Leute (bzw. alle!) gerne vor einem Landgang was frühstücken? Die Stimmung ist schlagartig im tiefsten Keller. Als wir unseren Knick lang angestanden waren, kamen von der Seite andere dazu, die nicht bereit waren, sich hinten anzustellen – ich geh doch net ohne Frühstück aufn Ausflug, Auskunft einer Deutschen, - wo sie recht hat, hat sie recht...-.
Mann motzt über italienische Organisation wie bei MSC. Es gibt tatsächlich genug zu essen! Das Ei ist natürlich kalt, Platte ist kalt, sonst sind sie immer so heiß, dass die Butter darauf schmilzt. Der Kaffee ist da leer, wo wir sitzen, wir versuchen, einen zu bekommen, es benötigt drei Versuche und drei versch. Kellner. Mann motzt weiter.
Als es kurz vor 7 ist, gehe ich mit einem Brötchen als Wegzehrung in der Hand runter, treffe noch Derek von den drei Unbekannten und stelle mich vor dem Bernini fürs Tendern an. Und er kommt nicht bei. Ich muss mal wohin. Er kommt immer noch nicht. Jetzt wird’s echt Zeit! Ich habe Stress. Hinter mir stehen Holländer, die auch ein bisschen Deutsch können, nette Unterhaltung. Die sind nicht in unserer Gruppe, sondern bei Jerry. Schade, mit Jerry und Linda haben wir keinen Ausflug mehr zusammen. Mann kommt immer noch nicht. Sie fangen etwas früher an, die Leute reinzulassen, ca. 10 Minuten vorher. Da muss ich ein paar Leute vor lassen, weil er immer noch nicht da ist. Und ich muss immer noch....
Dann kommt er und wir bekommen Nr. 47 und 48. Er kam nicht, weil er an der Rezeption sich einen Beschwerdezettel holen musste wegen dem chaotischen Frühstück. Haben wir heute Morgen nicht was anderes vor als eine Beschwerde? Männer!!! Wir gehen rein und ich kann endlich noch mal raus.

Im ersten Tender, wo noch Platz ist, dürfen Leute bis Nr. 40 mit. Louise und Co. sind schon draußen, die sind Elite und dürfen zuerst, bevor der restliche Platz mit den ausgegebenen Nummern aufgefüllt wird. Wir haben es nicht mehr eilig, denn Derek hat die Nr. 141, weil er noch seine Frau holen musste. (Sie hat ein Gipsbein, weil sie vor drei Wochen zuhause die Treppe runter gefallen ist. Aber mit ihm und in Begleitung ihrer Schwester ist der Urlaub auch mit Gips überhaupt kein Problem.)
Wir kriegen den zweiten Tender und treffen draußen auf jemand mit Schild. Im Gebäude oder Zelt (weiß ich schon gar nicht mehr) ist wifi, so dass mit einem Smartphone die Wartezeit wunderbar genutzt werden kann um mal in facebook zu melden, wo wir sind. Es fehlt nicht nur Derek + Co, sondern unserer Gruppe sind noch 4 weitere Leute zugeteilt. Wir machen einen Ausflug mit Chinesen. Dachte ich. Die eine Gruppe sind die vier von gestern, Louise und Co, die aus Kalifornien sind. Die anderen vier sind noch doller, es sind vier asiatisch-stämmige Holländer, drei davon Zahnärzte.
Nein, wir unterhalten uns nicht über Berufliches, obwohl ich die Implantate erwähne und obwohl ich um Kap Horn herum fahren werde in Gedanken an meinen Zahnarzt, weil’s drückt....
Als die restlichen Sieben da sind und alle, die es nötig hatten, noch mal auf Toilette waren, konnten wir um 8:20 Uhr losfahren. Name der Reiseführerin? Sonja? Nathalie? (Oh, ist das lange her!)

Draußen ist es sehr bewölkt, sieht nicht so doll aus, ca. 15°. Es soll eigentlich heute noch schöner werden.
Der Anleger ist sehr außerhalb, deshalb ist nach 15 Minuten in der Stadt der erste Halt. Wir können die Cathedrale (das Holz-Gebäude) von außen fotografieren, natürlich auch unser Schiff, das schön da in der Bucht liegt, das Auswandererdenkmal und was wir sonst noch wollen. 
Auswanderer-Denkmal



Viel gibt das Städtchen nicht her, ich empfehle auf jeden Fall irgendeinen Ausflug in irgendeiner Form.
Hier ist übrigens nichts mehr vergittert, es sieht ganz normal und freundlich oder auch weniger freundlich (wegen dem Grauton aufgrund der Wolken) aus.  
Ein zweiter Halt ist auf dem Berg, um die Stadt von oben anzusehen. Hier war am interessantesten der Kiosk: 
Deutsch findet man hier öfters.
Infos zur Gegend: Haupteinnahmequellen: Lachs, Fisch, Touristen. Sie haben hier eine Uni. Es gibt chilenische oder deutsche Schulen, die sich in der Qualität unterscheiden. Die chilenischen sind frei, die deutschen kosten was.
Im Sommer kann man sagen, sie haben zu 10% der Zeit Sonne, sonst ist es so wie heute. Oh!
Und wie kalt ist es im Winter? Kein Frost, nur Regen, aber davon viel. Nur hier und in Valdivia gibt es den meisten Regen. Jeder Mensch hat immer Ersatzkleidung dabei oder an der Arbeitsstelle oder in der Schule gelagert, weil es völlig normal ist, dass man plötzlich durchnässt ankommt. Aha. Wie schön, es ist wenigstens von oben trocken. Na ja, heute ist ja auch Sommer.
PM ist die letzte chilen. Stadt auf dem Kontinent, was weiter unten kommt, sind alles Inseln. Um auf die Carretera Austral zu kommen, muss man von hier aus erst durch Argentinien fahren. Oder per Schiff. Erinnert mich an Alaska.
Sie hat selbst irgendwas studiert. Bei den Stromschnellen stellen wir dann fest, dass sie auch Zahnmedizin studiert hat (noch eine! Ich fühle mich umzingelt) und fast fertige Zahnärztin ist, das kleine Mädchen, das wie 16 aussieht. ;-) Wie man doch Leute falsch einschätzt. Sie will danach irgendwo hier oder im Süden arbeiten, auf keinen Fall in Santiago. Das kann ich nachvollziehen.

Wir fahren ein Stück die Ruta 5, eine wichtige Verbindung, 10 Min. Autobahn. Nach 13 km erreichen wir das beschauliche Städtchen Puerto Varas, auch genannt „Die Stadt der Rosen“, das könnte auch im Allgäu an einem See liegen. Wir bekommen 35 min Auslauf, die meisten bleiben bei Sonja und laufen mit ihr herum, wir gehen alleine. Am See gibt es eine Promenade, überall gibt es Cabanas, Ferienwohnungen oder Häuser zu mieten. Hier ist ein Feriengebiet, sogar mit etwas Sandstrand am See. Das Allgäu. Na ja, der See heißt Lago Llanquihue. Der ist einer der zehn größten Seen in Amerika.


Wir finden beim kurzen Rundgang noch ein Cafe zum Überleben, Croissants haben sie auch, das hilft. Das Frühstück war schon lange her und was zu trinken haben wir nicht dabei.
Während die anderen noch ins Casino zur Toilette wollen, biegen wir in den Souvenirshop ab, sie wollen für 3 Postkarten 2$ oder 900 Pesos, wie überall. Ein Shop war irgendwie teurer. 

Um ca. 10 Uhr fahren wir weiter, wollen zu einem Aussichtspunkt. Um 10:10 frage ich mal vorsichtig, ob sie meint, dass wir heute mal den Vulkan sehen können. Sonja verspricht, dass es um ca. 11 Uhr aufreißt und das Wetter schöner werden wird. Mal sehen.
Unterwegs ist es sehr gepflegt und sieht aus wie daheim. Aufgeräumte Landschaft, Kühe auf der Weide, Dörfchen mit gepflegten Häusern, Hügel, ein neuer Fahrradweg neben der Straße,  man nehme eine deutsche Hügellandschaft wie in Mittelhessen, platziere einen blauen See hinein,…
- und dann gibt’s im Auto um 10:20 schon ein Ooooh! Da!! Da ist er!!! Boah, ey, was’n Ding! -
…..also Mittelhessen am See und dazu den Fujijama hinter dem See. Ich fotografiere ihn durch die Scheibe jetzt wohl alle 100 m….. (Bitte alle Begeisterungsadjektive ausdenken, die es gibt!)
Der Osorno, 2635 m hoch, ein Bilderbuch-Schichtvulkan! Selbst im Sommer ist oben drauf immer Schnee. Der letzte Ausbruch war 1888, seitdem ist nichts großes mehr passiert. Deshalb ist auch die schöne Schneedecke drauf.
Der Calbuco gerät dabei ins Hintertreffen, der steht praktisch gegenüber, ist nicht so malerisch und wird deshalb vergessen, ist aber auch 2000 m hoch.
Weil wir so fleißig durch die Scheiben fotografieren, lässt sie den Fahrer mal einfach an der Straße anhalten, damit jeder mal ein Foto machen kann, obwohl wir bald an einem tollen Fotostop halten werden.

20 Minuten Aufenthalt bei Ensenada, dort gibt’s einen Kiosk, mein Auto kriegt einen Chile-Aufkleber, Lamas haben sie auch, und es gibt eine Araucarie, it looks like plastics, eine Pinienart. Ich meine, dass ich so was schon hier in Deutschland in Gärten gesehen habe.








und der Calbuco
Danach haben wir wieder 30 Min Fahrt vor uns. Sie fragt ab, wie die Stimmung ist, lieber ein Restaurant oder lieber einfach nur Empanadas. Alle sind für Empanadas um nicht wertvolle Zeit zu verlieren, und gutes Essen gibt’s ja heute Abend sowieso. Sie telefoniert und bestellt die gewünschte Menge, Fleisch oder Chicken oder Italian, was sie als vegetarisch bezeichnet, ist es aber nicht, denn italian meint Schinken und Käse. Ist uns aber wurscht.
Der nächste Stopp ist Laguna Verde, einmal runter laufen zur Lagune, die ist tatsächlich richtig schön grün. Da stehen Deutsche, die denken, wir hätten sie nicht deutsch reden hören, sind still (und vielleicht ein bisschen genervt, dass ihnen hier Deutsche begegnen?), aber ich frage sie, ob sie auch zu einer Gruppe gehören oder alleine da sind. Außer einem Alleine kommt nix raus (deshalb meine Vermutung in Klammern ;-). 




Da hier so dicke Fliegen rumfliegen, gibt’s Fliegen-Infos: Sie haben hier zwei Sorten Stechviecher, solche wie bei uns und auch nicht so viel mehr. Im Februar wäre die nervigste Zeit. Die dicken Fliegen sind harmlos, setzen sich halt irgendwo hin. Sie fängt mal eine ein und zeigt uns, wie sie aus der Nähe aussieht.
das war jetzt ein freies Exemplar :-)
Nach diesem Stopp sollten wir beschließen, ob wir hoch fahren zum runter gucken oder lieber länger an den Stromschnellen bleiben. Es ist kurz vor 12 und für halb 2 ist Mittagessen bei Senora Laura bestellt. Ich will irgendwie beides, aber die Stromschnellen sind wichtiger. Runtergucken wäre toll, wenn es diese Stelle ist, die wir fotografiert haben, aber die Zeit ist schon weit vor.
Weil es zusätzliche Kosten sind, fällt die Entscheidung für längere Zeit Stromschnellen ziemlich einvernehmlich im Bus.
An den Petrohue Stromschnellen bekommen wir eine Stunde Zeit, bis 1 Uhr. Die braucht man auch! Man muss gucken!! Es ist soooo schön!!! Der Magen knurrt ab 11:45 ziemlich laut – der hat überhaupt nix zu sagen und stört noch nicht mal. Das ist ein View! Ich denke auch an ein Foto mit Handy, damit ich das noch vor dem Tender in fb posten kann, das muss doch sein.
unten rechts ist Ensenada, links daneben die 2 ist Laguna Verde, und wir sind jetzt in der Mitte

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Auch nach flussabwärts ging noch ein Weg weiter, hier könnte man noch ein bisschen spazieren laufen, einfach nur schön, aber dann ist unsere Zeit um. Für den Rückweg zum Parkplatz muss man ein bisschen Zeit einplanen, es sind doch viele langsame Leute unterwegs, und manchmal ist der Gehweg einspurig und man kann nicht überholen...
Hue heißt Platz. Und Petro sind die Fliegen. Aha! Passender Name, man sieht sie sogar auf manchen Bildern. :-)
Essen bei Senora Laura: Vermutlich ernährt die gute Frau ihre Familie auf diese Art. Sie haben einen Vorraum mit allen Tischen und Stühlen bestückt, die sie haben, alle verschiedenen Teller darauf verteilt, sie backt Empanadas und es gibt Getränke. Das Klo ist wohl auch noch die Waschküche der Familie, bei Herren klemmt was arg, aber es war schön und urig. 2$ für Himbeersaft (frisch!), 3$ für Empanada, 4$ für das Kunstmann-Bier.

Die beiden Mädchen zeigen uns am Ende noch ihre Katzenbabies, alle miteinander unheimlich süß.

Auf der Rückfahrt halten wir nochmals in Puerto Varas, aber wir gehen in den Markt im Zelt, nicht in den anderen von heute Morgen.
Am Strand sieht es jetzt etwas anders aus – sie hat uns heute Morgen nicht verraten, dass da hinten ein Vulkan ist... Wollte uns nicht enttäuschen.






Der Ausflug kostete dann nur 70$ pP, weil wir mehr waren als geplant. Denis Purtov hatte uns noch ein paar Leute dazugepackt. War nie ein Problem, es hat alles gepasst, mit unseren amerikanischen Und holländischen „Chinesen“ ;-).
Mautstellen gibt es hier auch. Die Städte, die welche erheben, nehmen sie für Straßenreparaturen. Es muss nicht alles zentral geregelt sein...!

Hinterher habe ich gesehen, dass wir nach der Beschreibung eigentlich noch bis zu dem See Todos los Santos fahren sollten, den hat sie aber ausgelassen. Vermutlich war dafür der nochmalige Stopp in Puerto Varas mit Vulkan im Hintergrund.
Um halb 4 waren wir zurück. Schiff fotografieren, bei dem schönen Sommerwetter! Während wir in der langen Schlange für die Security anstehen, kann ich das Bild in facebook stellen, Internet ist langsam.
Abfahrt war mit 17 Uhr angegeben, aber da waren immer noch 5 Boote im Einsatz beim Tendern, von wegen last tender at 4:15!
Was für ein außerordentlicher Ausflug! Und morgen geht’s gleich so weiter?!


Ich war nur draußen oben im Wind, auch als alle anderen schon weg waren. Da kann ich mich nicht irgendwo im Schiff verkriechen. Bloß mal kurz rein fürs Essen, dann wieder raus.
Hier wird eine neue Brücke gebaut. Bitte nächstes Jahr Vergleichsfotos mitbringen, wie weit sie schon gekommen sind.
Da guckt noch ein Berg raus.

Abendessen: Eine Etage höher, im Donatello Dining Room. Da sieht es genauso aus wie im Bernini, nur eine Treppe weniger. Jetzt haben sie es auch für Anytime Dining ohne zeitliche Beschränkung. Alles leer – wie möchten Sie sitzen? Table for two – if you have... Antwort: Of course! Wow. Und dann kriegen wir einen Tisch ganz hinten in der Ecke am Fenster mit Blick auf die Berge. Besser geht’s nicht! Hinterher wieder pappsatt, war lecker.
Unser Kellner war oft weg anderswo helfen und hat den Hilfskellner nur von weitem beaufsichtigt, weil sonst gar niemand in seiner Ecke war. Sehr friedlich hier hinten.
Show: Ein polnischer Musiker, Kuba, spielt alles mögliche, mir fallen die Augen zu, danach halte ich aber besser durch, der Herr verzichtet heute sogar auf sein Bier und ist plötzlich sprachlos und weg. Immerhin war der Tag lang. Die Beschwerde über die misslungene Frühstücksorganisation hat er glaube ich heute auch noch geschrieben und an der Rezeption mit Adresse Cruisedirector abgegeben.

Draußen war es seit der Abfahrt wunderschön! Hier kommen wir möglicherweise nie wieder her, ich kann irgendwie nicht weggucken und die Landschaft mit dem blauen Himmel draußen alleine vorbei ziehen lassen.     
Kurz-Show der Sänger und Tänzer im Atrium, im Vorbeigehen
Die Show draußen war wichtiger.

Sonntag, 18. Januar 2015

18.1.15 Seetag

Ca. 15°, bewölkt
Um 5:15 ist draußen oder nebenan oder oben drüber – auf jeden Fall rechts von mir = Fenster ein seltsames Geräusch. Ich will aber nicht aufstehen, vielleicht schlafe ich dann nicht mehr ein. Es klingt so, als würde jemand einen Kanal mit einer Spirale reinigen und spülen...
Es kam nie wieder vor.
Geschlafen: zu lang, als ich dann später ins Programm geguckt habe. Bis 7:30 Uhr, weil es so schön schaukelt! Um 9:30 wäre Port Info für die beiden Häfen, aber dann wäre das Frühstück für meinen Mann Stress, der frühstückt gerne lange und ruhig. Wir treffen eine Frau, die zwar ganz amerikanisch ist, aber sich am Ende outet, dass sie uns versteht, weil sie lange in Frankfurt gearbeitet hat.  Dazu noch Österreicher aus der Nähe von Graz, die zu acht unterwegs sind. (PS von hinterher: wir haben sie noch 2-3 Mal gesehen, aber sonst nie wieder näheren Kontakt. Ist halt doch ein großes Schiff).
Axel versucht heute Morgen mal, bei der angegebenen Nummer 3463 für heute Abend einen Zweiertisch zu reservieren, das wurde uns gestern gesagt, aber er erntet ein Anschnauzen in mehr als russischem oder militärischem Ton. Gibt’s nicht, geht nicht, du nervst. Ok, dann eben nicht. Wahrscheinlich haben schon Hunderte angerufen.
Mal einige Bilder vom Schiff:





Dann folgen unsere Termine: Um 11 Uhr Cruisecritic-Treffen im Skywalker. Es kommen einige, aber Ari für die Ausflüge fehlt. Na ja, ist ja noch Zeit, sich zu finden. Ein paar wichtige Leute kennen gelernt, meine größte Frage war ja, wie geht das mit dem Tendern. So was kann stressig sein.
Die anderen von unserem morgigen Ausflug (soweit hier anwesend, nicht alle sind in Cruisecritic) haben Elitestatus und können raus, wann sie wollen, ohne Nummer. Wir nicht.
Ich habe den anderen von der Liste einen Zettel an die Kabinentür gesteckt, dass wir uns um 6:50 vor dem Cafe treffen wollen, um den gleichen Tender zu kriegen, möglichst den ersten.
Dann kommt Mittagessen, etwas ätzend und mit motzen, oder anders ausgedrückt: Mein Mann ist etwas „zurückhaltend“ wegen dem Buffet. Wie bei MSC.... usw.
Das Essen schmeckt toll. Die Station, wo es etwas zu essen gibt, ist abgetrennt vom Sitzbereich. Man muss also nicht am Eingang des Restaurants die Hände ‚sanitizen’ (nicht ‚desinfizieren’, das ist medizinisch und chemisch ein stärkeres  Mittel, wird in Krankenhäusern verwendet und würde auch gegen Noro helfen), also nicht jedes Mal, wenn man einen Kaffee oder Wasser holen geht, sondern direkt beim Essen. An Eingang und Ausgang sind Aufpasser postiert.  Aber alles zugleich holen, damit man nicht mehrmals rein muss, dauert auch etwas, und es könnte kalt werden. Keine Salatsoße ohne weiß!
Ovale Plastiktabletts für alles, aber auch Kuchenteller und Schälchen für Obst/Müsli ua. Besteck liegt auf den Tischen, Getränke bringen die Kellner gerne.
Draußen ist es ganz leicht wellig und wie neblig. Mittags ist links Land in Sicht, wir wohnen ja auf der richtigen Seite.

Um 14 Uhr bietet die deutsche „Beauftragte“ von Interconnect eine Info an, eben für Infos und um sie kennen zu lernen. Yamina Z. Khan, eine Inderin, aber so sieht sie nicht aus, sondern eher wie eine Nachbarin hier aus dem Dorf.
Es gibt 800 spanisch sprechende auf dem Schiff, aber nur 89 deutschsprechende (inkl. einer Gruppe Schweizer). Deshalb macht sie nur ein A4-Blatt mit Übersetzungen des englischen Patters. Die Spanier bekommen eine gedruckte bunte Ausgabe.
Heute Abend ist gleich formal mit Champagne Waterfall und um 19:45 zeigt sich mal der Kapitän. Und man soll das Bordkonto selbst gelegentlich an den Automaten neben der Rezeption überprüfen.
Tabletten gegen Seekrankheit gäbe es im Shop, man würde aber dann mindestens 8 Std. schlafen wie tot, und die Ärztin Liesl Kohlmeier ist aus Südafrika und kann deutsch. Das waren so die wichtigsten Infos. Sie selbst steht jeden Tag mindestens Nachmittags zwei Std. in der Nähe der Rezeption mit ihrer Flipchart (wo nicht viel drauf ist).
Mich interessiert der future cruise OBC: vergiss es. Pro Person 100,-€ bezahlen, ist zwei Jahre gültig und man kriegt es zurück, wenn man es nicht nutzt, aber man bekommt bei einer Cruise von 7-10 Tagen nur 25 $ bei Innen und Außenkabine, bei Balkon und höher 50 $ Guthaben. Lohnt nicht.
Abendessen in schick: Superklasse. Für die Anytime-Leute ist das Bernini auf Deck 5 vorgesehen, das Donatello Deck 6 auch, da aber erst ab 19:30 Uhr. Wir sind früher.
 Ganz vorsichtig fragten wir mal nach einem Zweiertisch, yes, of course (ach sieh mal da! Wir staunen und freuen uns), dann saßen hinten in der Ecke bei Apollo (so einen Namen merkt man sich!) und bekamen hinterher die Speisekarte in klein ausgedruckt mit. Der Nachtisch war bemerkenswert!
 
Ab heute gibts täglich Fisch!




Beim Abendessen frage ich mal einen Headwaiter, warum es im Buffetrestaurant keine Salatsoße ohne Joghurt, Sahne oder in anderer Form cremig gibt, also eine Vinaigrette. Er sagt, die gibt es, ich soll einfach nächstes Mal jemand fragen. Ok.
 
Im Patter wird jeden Tag einer der Offiziere vorgestellt, heute, am ersten Tag, ist es natürlich der Kapitän, Nicoló Bommarco, ehemals aus Venedig (ein Italiener, der später mal zu vorsichtig sein wird), der jetzt in Südafrika wohnt.
Die Champagnerstatue haben wir gesehen, den Kapitän auch, es gab auch grade noch ein Gläschen Sekt für uns. Einige hatten tatsächlich den ganzen Tisch voller Gläser da stehen...
Oben stand sogar eine Braut im Brautkleid. Es gibt ja eine Kapelle auf Deck 15 oder 16 hinten. Die wird gerne für Zusammenkünfte von speziellen Gruppen genutzt, außer einem Gottesdienst Sonntags.
Show: Gibt’s zweimal, um 8:15 und um 10:15. Wir bevorzugen immer die frühere.  Heute ist Production Show British Invasion. Sie waren gut, man konnte gar nicht wegsehen. Gut gesungen, Tänzer mitreißend, alles sehr schnell. 4 Männer, 6 Frauen, 4 Sänger/innen.

Heute kam die Beschreibung, wie das Tendern ablaufen wird. Alle Individuellen können ab 7:30 Uhr zum Bernini Dining Room kommen, schon fertig zum Gehen. Dort bekommt man eine Nummer und wartet, bis die Nummer aufgerufen wird. Die Schiffsausflüge werden woanders gesammelt und unbemerkt von uns an Land gebracht.
Morgen müssen wir früh aufstehen!
Und nochwas: Wir haben alle ein Identifikations-Papier bekommen, weil unsere Pässe ja eingesammelt wurden. Diesen Zettel sollen wir an Land immer dabei haben, ist der Pass. Was wir nicht dabei haben dürfen, ist Essen. Es ist verboten, in Chile irgendwas vom Schiff mitzubringen, die Banane muss da bleiben.