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Puerto Madryn, genau in der Mitte zwischen Buenos Aires und Feuerland
Sonne von 6:17 bis
8:48, Temp: 17-24° :-)
Um 6 Uhr bin ich gefühlt schön wach, einmal rausgucken –
uff, der Anleger! Er schiebt grade den letzten Meter ran. Links ist es rot, ich
ziehe mich mal an und fahre mit Foto hoch. Voll richtiger Zeitpunkt, als ich
hoch komme, kommt auch die Sonne hoch. Passend.
Die Morgenfotos bei Ankunft sind wichtig. Noch habe ich eine
Jacke an, die können wir später sparen, es wird Sommer.
Kaffee holen; beim Frühstück ist schon Betrieb, das sieht
man schon an der Anzahl der Busse, die unten parken, 3x4 plus noch kleine. Erst
mal Portinfo lesen, dazu war ich gestern Abend zu müde.
Aluminium, Fischerei, Tourismus. Im Süden gibt’s auch
neuerdings Öl.
Vor halb 9 sind wir fertig und können gehen. Wie praktisch, ohne Tender! Ich genieße es.
Unten, direkt vor dem Schiff stehen Touranbieter, die kann man kontaktieren, sie verkaufen vermutlich die gleichen Touren wie vom Schiff für die Hälfte. Einfach mal fragen. Wenn man am Steg vorne ist und etwas nach links geht, dort ist auch ein Excursions-Büro und auch eine Autovermietung.
Unten, direkt vor dem Schiff stehen Touranbieter, die kann man kontaktieren, sie verkaufen vermutlich die gleichen Touren wie vom Schiff für die Hälfte. Einfach mal fragen. Wenn man am Steg vorne ist und etwas nach links geht, dort ist auch ein Excursions-Büro und auch eine Autovermietung.
Rechnen mit arg. Pesos ist relativ einfach – man schiebt
einfach das Komma nach links. 60 Pesos = 6€. Ungefähr.
Es gibt einen Shuttlebus, der die Leute vom Ende der Pier
zum Anfang bringt. Die Schlange ist zu lang, wir laufen lieber an diesem
Sommertag.
Vorne beladen sie Boote am Strand (Schiffsausflüge) und
schieben sie ins Wasser.
Genau wie in einer Stadt in Spanien. Morgens wird abgespritzt, Fenster
geputzt, gekehrt, sie öffnen spätestens um 10 Uhr, es gibt ein paar Baustellen
zwischendrin, und einen wunderschön langen Strand, mit grade etwas weniger
Wasser.
Die Post ist auf dem Plan eingezeichnet. Die Touranbieterin,
wo ich den Plan bekommen habe, hat sie mir an einer falschen Stelle eingezeichnet.
Als Einheimische müsste man das aber wissen, wenn man Touren anbietet…
Nach einigen Denkmälern entlang der schönen Promenade am
Strand und nach einem Spaziergang im Städtchen kommen wir dann zur Post –
Schlange von 10 Leuten. Ich warte wie alle anderen brav 25 Min., bis ich dran
bin. Dann erklärt er mir (er kann kein Englisch), dass er nur so Aufkleber hat,
keine Briefmarken. Mann! Ich nehme sie aber trotzdem, bzw. lasse ihm 5 Karten
da, die er beklebt. Einmal Porto kostet umgerechnet 2,40€ (wir hatten schon in
einer Santander-Bank arg. Pesos gezogen).
Denkmal für die ersten waliser Siedler, 1865 kamen sie hier an. |
<Bemerkung von hinterher: Diese Postkarten waren die
ersten, die in Deutschland ankamen! Das Warten hat sich gelohnt.>
Corazon Kloster |
Verwaltung |
Weiter vorne haben inzwischen alle Geschäftchen offen, es
gibt Postkarten, Souvenirs und auch Briefmarken für die letzten zwei Karten.
Bin fertig! Jetzt kaufe ich nur noch je eine für mich und eine Lehrerin, die
sammelt.
Ach guckemal da: Der Port-Informant Senor Delgado hat
gestern ein erst kürzlich geschossenes Foto gezeigt, von einem Orca am Strand
bei den Seehunden. Ich habe jetzt genau dieses Foto auch geschossen. Gelogen
hat er nicht, er hat es selbst fotografiert... Es war ein Poster in einem Souvenirshop. Oder in mehreren.
Am Ende gehen wir mal ins Einkaufszentrum vorne an der
Promenade (zwei Straßen nach links vom Anleger aus, direkt an der Ecke, grünes
Glas), um zu gucken, ob‘s dort Wifi gibt. Es gibt! Meldung in facebook, ich
kann den Falkland Pinguin absetzen, aber Emails haben wir schon ewig nicht mehr
gecheckt. Nicht zu ändern. Jetzt gehen wir zurück, das letzte Stück mit
Shuttlebus. Jetzt sind die Ausflugsanbieter vor dem Schiff weg, es gibt nur
noch ein paar Postkarten in dem Häuschen vor dem Schiff.
Das Einkaufszentrum mit wifi |
Die Suppe von unten raus aus dem Kessel ist nur lauwarm,
trotz heißer Suppentasse, am Ende dann kalt, trotz frisch hingestellt. Sein
Reis war kalt, nur durch die Soße gewärmt. Ich habe es etwas besser, alles war
warm genug, sogar auf einer kalten Platte. Der Nachtisch war mal sogar in
Porzellanschälchen.
Sommersachen angezogen – Erkältungsgefahr, die Klimaanlage
schafft immer gleich gut. Es zieht überall im Buffet von oben. Besser ist es,
mit Amerikanern in kühle Gegenden zu fahren, dann hat man gleich die richtige
Kleidung für die Klimaanlage an. In der Karibik passt außen und innen einfach
nicht zusammen.
Meeting für unseren Ausflug Estancia San Guillermo und Punta
Loma Seelöwen, 4 Std, 119.-$ pP (nur Punta Loma gab's vorne in der Stadt für
35$) um 12:10 im Theater. Wir werden Gruppe 16 und fahren parallel mit der
Gruppe 17.
Wir sitzen um 12:15 Uhr im Bus. Vorher fällt die Chinesin
vom ehemaligen Ludwigshafener, der keine Deutschen im Urlaub mag, negativ auf,
weil sie die Leute hinter ihr anmotzt, dass es Reihe für Reihe geht, damit sie
vorne den besten Platz kriegen. Ich wähle lieber ein paar Reihen hinter ihr.
Der Bus ist alt und extrem staubig überall, nur die Fenster
sind ziemlich sauber. Hinten funktioniert der Lautsprecher nicht.
Ricardo, der Fahrer, und Sonja als Reiseleiterin. Sie
erzählt viel und ist gut zu verstehen.
Die Alufabrik ist der wichtigste Großbetrieb. In den Anden
ist ein Damm, von dort kommt die Stromversorgung dafür. Das ist ja nicht grade um die Ecke....
1865 kamen die ersten Siedler aus Wales, deshalb gibt’s das Denkmal
vorne mit dem angedeuteten Schiff und der Frau.
Bahn gebaut, die hier mit Trelew verbindet, d.h. die Städte
sind erst dadurch richtig gewachsen. Von 1857 – 1960 fuhren die Züge, jetzt
wird alles mit Trucks transportiert.
Seit 1965 wird viel außerhalb dazugebaut, Ferienwohnungen und
Hotels, alles ist hübsch und gepflegt, Oleander blüht überall,
Meerwasseraufbereitung, 100.000 Einwohner (wahrscheinlich mit Randgebieten),
Wiki sagt 82.000.
ein Hotel |
die Uni |
Es gäbe hier Rheas, das sind Strauß-Verwandte, Guanako =
Lama, Hasen aus Europa, die die Hasen von hier verdrängen, die hiesigen stehen
unter Naturschutz. Cuis, müssten Meerschweine sein, die sie essen. Giftige
Schlange, aber nicht tödlich für Menschen. Kormorane gibt’s auch.
Die alle kriegen wir nicht zu sehen.
Nach der Uni geht’s auf die Gravelroad, die ist aber
angenehmer als auf Falkland, aber auch ziemlich staubig. Hier regnets ganz
selten, nur 200 mm pro Jahr zwischen Mai und August, und wenn dann mal was
kommt, kann es gleich zu viel sein, dass es abfließt und nix nützt.
Tolles Tauchgebiet, keine Strömung, ein Wrack, das jetzt
fast komplett unter Wasser ist.
18 km bis Punta Loma, Seelöwenkolonie.
Anfang Dez. kommen die Männchen, die Frauen etwas
später, schwanger vom letzten Jahr, sie
tragen 11 Monate, erkennen sich an
Geruch und Geräuschen, bekommen je ein Kalb, eine Woche später werden sie
wieder schwanger, dann können sie auch wieder ins Wasser zum Essen, denn am
Anfang müssen sie nur beim Kalb bleiben. Nach einem Monat gehen sie mit den
Babys schwimmen üben und fischen, aber die Kleinen müssen noch bei ihnen
bleiben bis zum nächsten Jahr. Feinde: nur Orcas, aber die kommen nicht in die
Bucht.
Sie holt Karten am Eingangshäuschen, dann müssen wir hoch
auf den Hügel fahren, kriegen 30 Minuten Zeit und 40 + 40 Leute drängen sich an das
Geländer, um Fotos von den Seelöwen zu machen. Die Zeit reicht aber. Die Seelöwen haben (genau wie wir auf der
Plattform) auch kaum Platz, jetzt ist grade Hochwasser. Sie drängen sich auf
engstem Raum und haben dahinter noch ein paar Höhlen.
Die machen auch Krach!
Die machen auch Krach!
Die Beobachtungsstelle |
Gestern war die Infinity da, die hätten es mehr dunstig
gehabt, nicht so klar.
Um 1:45 Uhr geht’s weiter zur Ranch, die fast „um die Ecke“
liegt, über dem nächsten Hügel. Die
Ranch ist die kleinste hier in der Gegend, und weil es sich nicht lohnte, hat
er für Touristen umgestellt. Es ist also eine reine Show. Macht nix.
Sie kriegen Frischwasser von der Stadt, weil sie nahe genug
dran sind.
Die geschorene Wolle wird nach Trelew zum Waschen und Kämmen
geschickt, dann wird sie weiter verkauft. Diese Ranch ist manchmal kaum
bewohnt, nur zu Zeiten, wo was los ist.
Ein Besitzer und ein Arbeiter, der Chaco, weil er aus dem Norden ist.
Früher hatte der Besitzer 1500 Schafe, jetzt noch 400 oder so. Ab 5000 lohnt
sich die Schafhaltung erst richtig, deshalb ist er auf uns Touris umgestiegen.
Ich kann es ihm nicht übel nehmen und finde es ok.
Preis für Wolle ist dieses Jahr ganz niedrig, China kauft
nicht.
Pro Schaf braucht man 2,5 ha. Also müsste seine Farm bei
1500 Schafen ungefähr 35 km² groß sein, ca. 6x6 km. Und die ist eine kleine.
Von 2 bis 3:30 waren wir bei der Estancia San Guillermo, volles Programm. Wir zwei
Busladungen waren die letzte Gruppe. Zuerst wurden wir in eine Halle geführt,
wo auf Strohballen provisorische Zuschauertribünen aufgebaut waren, mit einer
kleinen alten Schermaschine.
Nach vielen Erklärungen wurde auf jeder Seite ein Schaf geschoren. Die halten ja wirklich einfach nur still und lassen sich alles gefallen. Nach dem Scheren werden sie gleich geimpft, hinten hat er sie auch nebenbei ohne Erklärungen noch mit Chemie eingespritzt, beim ersten Mal kriegen die Weibchen den Schwanz ganz gekappt, als Erkennung, dass es Weibchen sind, und das Erkennungsmerkmal des Besitzers ins Ohr.
Nach vielen Erklärungen wurde auf jeder Seite ein Schaf geschoren. Die halten ja wirklich einfach nur still und lassen sich alles gefallen. Nach dem Scheren werden sie gleich geimpft, hinten hat er sie auch nebenbei ohne Erklärungen noch mit Chemie eingespritzt, beim ersten Mal kriegen die Weibchen den Schwanz ganz gekappt, als Erkennung, dass es Weibchen sind, und das Erkennungsmerkmal des Besitzers ins Ohr.
Kastrieren hat er nur am Fernseher vorgeführt…
Danach bekamen wir einen Snack, drei verschiedene Teilchen
gebacken, Blätterteig mit Schinken und Käse, was mit süßem Inhalt und eins ohne
was, dazu Kaffee oder Matetee. Toiletten und einen Souvenirshop gab es auch.
Wäre das nicht was für meine Schwester?
impfen |
Das Fell von zwei Schafen. |
einsprühen, ohne Erklärung |
Ich musste raus, da roch es nicht so doll. Draußen lagen
auch noch Ziegen und andere Schafe im Schatten, hinter dem Haus war eine
Hundehütte mit einer Bordercollie-Mama, die ganz schön fix und fertig aussah,
mit 9 Welpen. Sie ließ sich mal genüsslich kraulen. Die Kleinen fiepen noch, 3 Wochen alt.
Hier trinkt jeder Matetee aus so seltsamen Bechern mit einem
Stab mit Löchern. Man gießt immer wieder auf und reicht ihn auch weiter. Auch
wenn man alle anderen Arbeiten nur mit einer Hand macht – Mategefäß muss dabei
sein.
Lamm gibt’s zu Weihnachten.
Das Grün muss geschützt werden, es hält den Boden zusammen,
sonst wird’s Wüste. Die Sträucher mit den gelben Blüten, das ist das gute
Schaffutter, das gibt das tolle Lammfleisch und die schöne Wolle.
Um halb 5 waren wir zurück, als letzte Gruppe. Er war nicht weit davon entfernt, uns mit dem Bus auf der Pier ins Wasser zu fahren, so dicht an den Rand…. Puh!
Anmerkung zu den Warnungen wegen schlechter Straßen: Die
roten Straßen auf dem Plan sind geteert, also bis Puerto Piramides. Auch runter
bis Punta Tombo ist die längste Strecke geteert, nur das letzte Stück nicht.
Die anderen (Schotterstraßen) sind wesentlich besser und glatter als auf
Falkland. Man kann, wenn man möchte, ohne weiteres ein Auto mieten und selbst
in der Gegend herum fahren. Puerto Madryn ist ein Ferienort, hier sind doch
Sommerferien und die Leute machen hier Urlaub. Alles wie in Spanien. Man muss
nur etwas Zeit einplanen, vielleicht würde es nicht reichen, eine ganze
Rundfahrt auf der Peninsula zu machen, aber man kann es angehen, wenn man
selbst fahren möchte.
Und gefährlich ist hier gar nix, das ist ein Ferienort wo
die Familien mit Kindern Urlaub machen, wie Cuxhaven oder Warnemünde, nur auf
spanisch. Eine zivilisierte Gegend.
Soviel zu dem, was WIR hier gesehen haben.
Jemanden gefragt: Der große Ausflug ging nicht nur bis Puerto
Piramides, sondern bis hoch nach Punta Norte, an der Küste entlang runter und
wieder zurück, 6 Std. Bus, es wäre wie eine Massage gewesen, und wie eine Fahrt
durch den Zoo. Auch hätten sie ganz ungewöhnlich für die Zeit jetzt vier Orcas
von weitem gesehen.
Das Schiff hat dreimal gehupt. Jemand auf der Promenade
sagte, sie würden noch auf jemand warten. Vielleicht fehlte der Herr mit dem
deutschen Namen von Deck 8 noch, der eben ausgerufen wurde. Ein Kran stand
bereit, um die Gangway reinzuheben.
Um 5 Uhr machte er die Leinen los und wir fuhren.
Wunderschöne Aussicht. Der Kapitän nuschelt bei der Ansprache und scheint immer
keine Lust drauf zu haben. Sein Kollege redet besser.
Als ich zurück kam, habe ich meinen fest schlafenden Mann
geweckt, das kurze Nickerchen waren bestimmt 45 min.
Essen: Viele haben inzwischen zur festen Zeit ihren festen
Tisch. Wir landen jetzt fast immer bei Gil in der Mitte. Axels Fleisch war zu
fett, sonst wieder alles prima.
Heute Abend gibt es keine Blumen mehr auf dem Tisch, der ist
etwas leerer als sonst.
Aber dafür gabs schon wieder Scallops bei den
Hauptgerichten....
Show: Chris Riggings, der sollte in Ushuaia an Bord kommen
und hat dem Schiff hinterher gewunken. Deshalb haben die anderen beiden auch
jeder drei Shows gemacht.
Er ist ein Placido Domingo. Ui. Aber hallo! Es wäre schade
gewesen, wenn wir das verpasst hätten.
Ausschiffungsinfos gekriegt mit Koffertags Silber 1, um 8:10
in einer Lounge sein. Organisiert wie die Ausflüge, es wird nichts durchgesagt,
geht ganz ruhig vonstatten. Militärisch organisiert, hat ein Engländer gesagt.
Die Crewshow um 22 Uhr, das ist ja noch manierliche Zeit.
Das Theater war noch nie so voll gewesen, sie standen an den Rändern in
Mehrfachreihen. Was uns auffiel: es war überhaupt niemand von den Arbeitenden
dabei, kein Kellner, kein Zimmerstewart. Streiken die? Oder sind einfach nach
13 Stunden viel zu geschafft, um noch was zu machen.
Es war eine Gesangsnummer vom Trompeter mit einer
Shop-Angestellten, gut verständliche Comedy vom Bar-Chef, der Hoteldirektor
spielte Mundharmonika, 2x das Cruisedirector-Team, der Stage-Chef. Wir fanden das irgendwie seltsam.
Heute Nacht wird die Uhr eine Stunde vor gestellt, Uruguay
ist zwar nah an Argentinien, hat aber eine andere Zeit.
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