Sonntag, 8. März 2015

01.02.15 Buenos Aires bis heim

Oh what a night…   im Hotel Reconquista Garden
Die Klimaanlage war so laut, beim nicht mehr so tiefen Schlaf habe ich mehrmals gedacht, die Haustür geht auf, weil es so rauscht. Die Flugzeuge hatten auch eine Nachtpause, um 6:30 geht’s aber wieder los.
Die Bettdecke besteht aus einem Tuch mit einer seltsam festen Decke oben drüber, so, wie in England. Naja.
Die Dusche: Den Knopf zum Aufdrehen hat man gleich mal in der Hand, der hintere reagiert nicht, das Wasser ist ziemlich heiß. Wegen der zu kurzen Duschwand war das Bad wie erwartet teilweise überschwemmt.
Umpacken, großer Koffer (mit dem nicht mehr vorhandenen Griff, auf pfälzisch heißt das mit dem abbenen Griff)  zumachen: 22.9 kg. Sind wir nicht gut? Gestern das gleiche.
Wetter wird wieder prima.
Frühstück: sehr gute Auswahl, Obstsalat, Eier auch lauwarm, prima Kuchen, auch die Croissants mit Schinken und Käse, Kaffee schmeckt irgendwie scheußlich.
Wir können alles im Zimmer lassen bis 12 Uhr.

Ein langer Spaziergang bzw. Walk durch die City.

noch in der Nähe des Hotels
im Park San Martin, Retiro




Falkland-Denkmal
Zuerst sind wir zum Park San Martin, dort ist auch der Turm, dahinter der Bahnhof Retiro und der Busbahnhof. Da wir von dort aus Wasser sehen, können (auch laut Plan) die Schiffe nicht mehr weit sein. Da liegt neu eine MSC, die Magnifica. Fotos sind schwierig. Die Golden Princess, die Artania und auch die Infinity sind alle drei noch da.
Torre Monumental


Zwei Männer haben wir von der Artania angesprochen, sie sollen Henry grüßen wenn sie ihn irgendwann kennen lernen sollten. (Hat nicht geklappt).
Die Dame steht auf dem Weg zum Hafen
riesige Kreuzung mit Fußgängerüberwegen, am Busbahnhof




So entsteht ein Glaspalast
Irgendwo an einer Straßenecke haben wir in einem Kiosk noch einen Kaffee getrunken und leckere Medialunas gegessen (das sind die Croissants), für ganze 4 € für 2 Kaffee und 4 Hörnchen. Später am Flughafen kostet ein Kaffee + ein Hörnchen mehr.   

Zurück durch die Fußgängerzone, Cambio Cambio, jeder zweite Mensch in der Fuzo will einem Geld tauschen. Selbst schuld, wer das macht. Aber nett sind sie, nicht so aufdringlich wie in einem türkischen Basar, sondern richtig nett, man kann sogar mit ihnen reden, auch wenn sie kein Englisch können. Aber Aeropuerto und Alemania und no necessito verstehen sie auch.
Um 11:30 waren wir zurück, um 12 sind wir nochmals gewaschen fertig. Es war heute Morgen etwas schwüler, nur mit etwas Wind war es schön angenehm.
Das Hotel hat übrigens im Gegensatz zu Santiago keinen Aufpasser am Eingang. Wir sind rein zum Aufzug und keiner hat uns bemerkt.
Um 12:15 steht ein schwarz-gelbes Taxi für uns bereit, 350 Pesos sind ausgemacht und es bleibt auch dabei, dafür hat der Hotelangestellte uns nochmals 20 $ getauscht, was ihn sicher gefreut hat. Er meinte, er weiß nicht, ob der Taxifahrer auch wirklich Dollar nimmt. (Natürlich hätte er das, jetzt hinterher ist das eindeutig klar). Unsere Pesos reichten nicht mehr. Na ja, war vermutlich eine Ausrede, aber ok.

Nach rekordverdächtigen 40 Minuten hat er uns am Airport ausgeladen. Ja, am richtigen, heute ist Sonntag und nix los. Morgen wird es total anders aussehen, da herrscht wieder Chaos.
Wir sind an einem Slum vorbei;  außerdem an einem Fluss, wo die Leute direkt an der Autobahn Picknick gemacht haben; durch mehrere Mautstationen.
Um 1 Uhr waren wir schon drin, viel zu früh, wir können erst um 2 Gepäck abgeben. Hier lassen sogar Leute ihren Gepäckwagen vor einer Glasscheibe stehen und essen dahinter. 
Wir haben unendlich viel Zeit und genießen es. 

Um 15 Uhr sind wir am Gate 9, wo es noch ziemlich leer ist. Gepäckkontrolle ging schnell. Vor der Passkontrolle sieht man ganz viele Türkise von der Artania. Während der Wartezeit unterhalten wir uns gut mit Leuten von der Infinity. Wir taten ihnen leid, dass wir an Ushuaia vorbeifahren mussten. Sie waren noch in Punta del Este, während wir in Montevideo waren. Viele wären krank gewesen, sie hatten auch Todesfälle.
Die Passkontrolle war sehr genau, Gesichtsfoto plus Daumenabdruck.
Ich tippe über 1,5 Std. den Tag gestern, dann muss ich noch mal rumlaufen. Zwischendurch kommt um 15:35 der fette Brummer „Niedersachsen“ angefahren und parkt ein.

Auch am Airport kann man kein Englisch!
Neben uns redet einer mit seinem Laptop. Später erzählt er uns, dass sein Flug nicht mehr passt. Ich habe auf der Anzeige gesehen, dass der Flug nach Madrid, der um 13:15 starten sollte, auf 21:30 verschoben ist. Hinten hingen lauter unglückliche Menschen herum. Er hatte mit seiner Mutter Kontakt, die mit der Fluggesellschaft verhandelt hat, weil er hier drin nicht telefonieren kann. Es hatte an Bord der Maschine einen Toten gegeben, deshalb sind sie in Uruguay gelandet und kamen nicht. Aber keinerlei Infos für die Passagiere, keine Leistungen wie Getränke oder Entschuldigung. Keine Hilfe.

Um 17 Uhr gibt’s bei uns irgendeine Durchsage, viele springen auf, eine Stewardess macht auf Deutsch eine Durchsage, es geht erst in 10 Min. los, sie sollen doch bitte sitzen bleiben, aber sie bleiben stehen. Zuerst kommen die Bevorzugten, dann die hinteren Reihen, ganz ordentlich. Wir werden bei den letzten sein, wir sind lange genug da drin und nur in Reihe 24.
Um 17:40 sind alle drin, und es kommt die Ansage von Kapitän Raffael Taumel o.ä., wie wir fliegen werden, über Dakar!, und „Wir begrüßen die Reisegruppe Holdenried“. Ach nee, waren die auf der Artania? Ja, es schwäbelt um uns herum.
Anrollen ist erst um 18:05, obwohl wir doch schon so früh gefüllt waren.
Die Anzeige, wo wir sind, geht nicht, im ganzen Flugzeug. Das ist schade, wir fliegen also die ganze Route blind und ohne Angaben. Aber zumindest solange es hell ist geht die Webcam nach unten und gradeaus. Das ist witzig.
Zuerst gibt es einen Saft und Knabberzeug mit dem Namen Cloud Hoppers, dann bekommen wir eine Speisekarte.
Wir testen Premium Economy! Wir hatten ja vor ein paar Wochen ein Gebot abgegeben, was wir bereit wären zu zahlen (nicht billig). Das haben sie akzeptiert und uns gestern oder vor 2 Tagen informiert, dass wir es bekommen. Axel grinst hier nur noch und vergisst, dass er doch immer beim Abheben schon einschläft. Das hebt er sich heute auf.

Großer Vogel, es geht weit nach vorne...
und auch weit nach hinten.
Breitere Sitze, 8 statt 10 in einer Reihe. Breite Armlehne, Tisch ist da drin, geht auch für Laptop zum Tippen :-), Tasche mit Nachtzeug, viel Platz nach vorne, ca. 25 cm vor Knien, Fußstütze, ich nehme aber lieber meinen Rucksack. Man kann sich etwas weiter als normal nach hinten umlegen. Neben Axel sitzt niemand, vor ihm sitzt niemand, hinter ihm auch nicht. Also: Von den 32 Prem.Eco sind 4 frei, also haben vielleicht nicht viele geboten. Oder zu wenig.
Man kann sich aber nicht über zwei Sitze quer legen wegen der Armlehne mit Inhalt.
Nach einer Stunde überfliegen wir eine große Stadt an einem Fluss mit einem großen Fußballstadion. Sao Paulo oder Rio?
Ich habe mich mal umgezogen, solange noch kein Ansturm aufs Klo ist, wie nach dem Essen. Bequem und langarm, es zieht doch immer allgemein. Wann kommt das Abendessen???
Um halb 8, zugleich wurde es abrupt dunkel. 
Besteck hatte ich leider noch nicht ausgepackt, das war richtig schön.
Chicken mit Reis und Gemüse, Mascarpone-Nachtisch, Brötchen mit Butter aufgehoben für morgen früh, Salat aus Gurken und Tomaten, und alles in Porzellanschälchen, mit Glas und Tasse und Edelstahlbesteck. Das auf dem Hinflug war auch Metall, aber eher Blech. Dazu was man will zu trinken. Vorher haben wir schon einen Sekt getrunken, jetzt Wein plus nochmal nachgeschenkt, hinterher könnte man noch einen Cognac oder was anderes haben. Ob ich jetzt besser schlafe?
Ich packe mal den Laptop aus und tippe, dann machen sie Nacht. Und die Kloschlange wird nicht kleiner. 21:30.
Ab jetzt versuche ich lieber noch etwas zu lesen. Als dann die Buchstaben verschwimmen, probiere ich mal das Schlafen. War nicht so das Wahre...  Es klappt nicht, nur ein paar mal weggedöst, während Axel fest von 21:30 bis ca. 3 Uhr oder länger in einem durch schläft, besser als daheim!
(Welche Konsequenzen sollten wir daraus ziehen? Steck ihn in Premium Eco und er schläft durch? Das wird aber auf Dauer zu teuer :-).
Auf jeden Fall fühlt man sich hier nicht eingequetscht.
Irgendwie war es trotzdem unbequem. Hinten drin müsste es ziemlich voll gewesen sein, und ich war froh über die paar Zentimeter Freiheit. Nicht Sardinen.

Morgens gibt es zuerst einen O-Saft, dann wird das Licht sanft heller gedreht (der Flieger ist der modernste! 747-8i). Draußen ist es schon hell, aber die haben alle noch ihre Klappen zu.
Jetzt kann man wieder per Webcam runter gucken, unter uns ist ein Gebirge.

Rein rechnerisch könnte es in Nordafrika oder Südspanien gewesen sein, denn danach ist längere Zeit Wasser und später erzählt er, wir fliegen über Genua nach Zürich weiter.
Frühstück kommt nach halb 6 = halb 10 in D, ist wieder größer als bei den Economys, Porzellan und schönes Besteck. Omelett, die Kartoffelstücke dabei sind wie uralt. Schnell vor dem Ansturm noch mal wohin.
Als Ersatz für das Fenster ist die Webcam nach unten schon toll, Fenster wäre mir natürlich lieber. Die Landung hat richtig Nervenkitzel, eine Kamera nach vorne, eine nach unten, ist witzig.
Um 10:50 haben wir aufgesetzt, statt 11:10, ich meine, von rechts über die A5. Nicht hinten, denn wir waren gleich am Arm.  (An einem der nächsten Tage war er um 10:15 schon da!).
11.15 beim Gepäckband, dort gucken uns einige Leute ganz erstaunt an, sie haben uns nämlich noch nie gesehen, aber wir haben an allen drei Koffern türkise Gepäckanhänger von Phoenix dran! (Die sind schön stabil!) Wo wir uns wohl auf der Artania versteckt hatten?
Eine halbe Stunde später hatten wir alle drei Koffer, ca. 12 Uhr wurden wir abgeholt, ca. 1 Uhr daheim.
Die Sonne scheint und es ist gar nicht kalt, wir frieren nicht!!!
Waschmaschine an und eine kurze Runde ins Bett.

Der Urlaub hatte genau die richtige Länge.... Ich hatte ein nur halb volles Notizbuch zum Mitschreiben von den 14 Tagen Prinsendam, die andere Hälfte reichte ziemlich genau für diese 14 Tage. Und auch die Eindrücke.
Eine Weltreise wäre uns zu lang!
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Eigentlich müsste ich jetzt noch was zum Schiff schreiben. Aber irgendwie fällt mir nix ein. Das heißt, es hat alles gepasst! Wir haben uns wohl gefühlt. Essen war hervorragend außer im Buffet, die Schwachstellen wie kalte Suppe sind bei den Tagen beschrieben, und das Frühstück in Puerto Montt war ein einmaliger Ausrutscher, den sie in den nächsten Tagen versuchten zu kompensieren. Vermutlich hat irgendjemand bei der Planung oder Einteilung gepennt.
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So langsam kommt die Abrechnung... Die Bordrechnung war die höchste überhaupt, aber das hatte ich schon bei anderen Reisen geschrieben, und überhaupt war es der teuerste Urlaub jemals. Mit Abstand!!!  Das war es aber wert :-D.
Die Postkarten kamen zum Teil an.
Am 7.2. schon die aus Puerto Madryn, vom 28.1. Rekord!
Am 14.2. die allererste aus Santiago vom 15.1. Macht 4 Wochen und 2 Tage.
Am 19.2. aus Punta Arenas vom 23.1.; die aus Falkland vom 24.1. waren etwas früher, aber nicht alle kamen an.
Am 26.2. kamen nach 5 Wochen und 2 Tagen die aus den Anden an, Coyhaique oder Chacabuco.
Einige sind immer noch nicht da (1. März).

Am 6.3. hat die Golden Princess Falkland ausgelassen. Als sie dort eigentlich tendern sollte, war der Anleger leer (webcam) und die Kamera der Brücke zeigte immer nur Wasser und weiße Schaumkrönchen. Schade für die Passagiere.
Falkland mit dem Ausflug Volunteer Point war das Highlight dieser Reise.
Die ganze Reise war ein Highlight. !
Wir hatten aber auch ein Wetterchen.....
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Wann können wir mal wieder dort hin ???

1 Kommentar:

  1. Danke, es hat riesigen Spaß gemacht mit euch zu reisen. Erfrischender Text, wie immer bei dir und ganz tolle Bilder. Freue mich schon auf den nächsten Bericht.

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