Mittwoch, 4. März 2015

30.01.15 Montevideo/ Uruguay

Sonne von 7:02 bis 20:53 Uhr,    18-24° C, schön!
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Erster Blick nach draußen: noch dunkel.
Zweiter Blick später: zu spät, für Sonnenaufgang reicht es schon nicht mehr. Hinten spiegeln sich die Hochhäuser im Wasser. Die Costa Deliziosa liegt schon da. Wir fahren an ihr vorbei, die Stelle ist ganz schön eng. Der erste Ausblick: auf einen Schiffsfriedhof im Wasser.  Was liegt denn hier für Schrott herum?



Um 8:30 sind wir beim Frühstück. Hunger ist aber keiner da.
Heute haben wir nichts vor. Einfach mal gucken, was wir angucken könnten, es gäbe auch noch einen Hopp-on-hopp-off–Bus direkt am Hafen.
Schiff verlassen ist wieder ganz easy, man muss nur den Ausgang suchen ;-). Neben dem Schiff fahren sie große Container hin und her und laden sie fast auf dem Fußgängerweg ab... Es steht aber ein Arbeiter dabei, der die Passanten stoppt. 

Es ist wunderschön warm und angenehm.  

Vorne fotografieren wir noch die Costa und unser Schiff, dann spricht uns jemand an, ob wir Lust auf eine Stadttour haben, 25 $ für ca. 3 Std. Der Kleinbus steht gleich da, wir müssen noch nicht mal aus dem Hafengebiet raus. Ja, wir haben Lust, der Hoppelbus würde das gleiche kosten und wäre nicht so einfach. Wir füllen die letzten zwei Sitze, es die sind dadurch Mittelsitze, schlecht zum fotografieren, aber dafür fahren wir gleich los. Start 9:30 Uhr.

Montevideo ist eine der 10 sichersten Städte in Südamerika.  Hier wohnen ca. 3 Mio, also 1,5 Mio in der Stadt und noch mal so viele drum herum;  jetzt brauchte ich Wikipedia, 92% der Uruguayer leben in Städten, 75% im Süden des Landes. 90 % davon sind europäischer Abstammung.
Uruguay ist das drittkleinste Land in Südamerika. 1828 wurde es unabhängig.
Schon 1918 hatten sie tolle Regeln wie einen 8-Std. Arbeitstag und bezahlten Urlaub.

Das große Gebäude ist die Hafenbehörde. Das Ministerium für Tourismus und Sport ist auch gleich dabei. Wir fahren nicht weit, nur 5 Minuten bis zum Platz Zabala, dort dürfen wir alle aussteigen. Der Fahrer hat in der Kurve ein anderes Auto gerammt, entlang geschrammt. Darüber müssen sie sich einigen. Wir bekommen derweil den Platz erklärt.  Bruno de Zabala, der auf dem Denkmal, ist der Gründer von Montevideo. Auf dem Platz soll es wifi geben.
Über meinem Kopf fliegt ein sehr grüner Vogel, sah auf die Schnelle wie ein Nymphensittich aus. Wow!
Die Stadt vermittelt ein gutes Gefühl. Alles ist sauber, ordentlich, schön (viel schöner als manche deutsche Städte :-(  ).
Wir bekommen hier nicht viel Zeit, aber dann sitzen wir fast genauso lang im Bus und warten, bis sie den Kratzer geklärt haben.  Das ist etwas unbefriedigend, und Axel bekommt vorne mit, wie vier aufmüpfige Amerikaner überlegen, ob sie denn nicht den Bus hijacken und alleine weiter fahren, der Schlüssel steckt ja, denn es ist unsere Zeit! Dann stellt aber einer fest, dass das ja nicht geht – das Auto hat Gangschaltung....! Das können sie nicht! Manchmal scheitert was an Kleinigkeiten. Wir haben uns fast gekringelt.
Nach einem weiteren kurzen Stück halten wir am Plaza Constitution, wo die Kathedrale und der älteste Brunnen der Stadt ist. Zuerst besichtigen wir die Kathedrale von innen. 

Dann hat unsere Führerin etwas Schwierigkeiten, uns alle zu sammeln, es gibt auch noch ein paar Marktstände auf dem Platz, und wir sind für sie doch viele Unbekannte.  Als sie uns alle eingefangen hat, laufen wir über den Platz und durch ein kurzes Stück Fußgängerzone bis zum Plaza Indipendentia. 


Das Stadttor ist das Ende der Altstadt. Das große Gebäude auf dem Platz, der Palacio Salvo, war mit seinen 105 Metern von 1928 bis 1935 das höchste Gebäude in Südamerika.
Hier sieht man auch mal größere und teurere Autos. In Santiago gab’s keine davon.
In der Mitte auf dem Platz steht General Artigas, der Vater der Unabhängikeit und Nationalheld. Ein Museum ist unten drunter. Museen haben sie hier unglaublich viele, aber darauf achten wir eher nicht.

Karneval feiern sie auch gerne hier auf dem Platz, und nicht zur gleichen Zeit wie Brasilien und Argentinien, sondern irgendwann von Jan. bis Anfang März.
Man fährt von hier aus in den Urlaub in den Osten, Punta del Este und andere Orte, ans Meer.
Montevideo selbst hat auch 23 Strände, aber es ist der Rio de la Plata, der hier ganz breit ist, breitester Fluss der Welt.

Auf dem nächsten Stück passieren wir das rote Gebäude der Regierung (Palacio Municipal), halten hier aber nicht an. Davor steht ein David! Wie in Florenz.

Am Regierungspalast bekommen wir ganze 5 Minuten zum fotografieren. Man bräuchte 30, um in Ruhe drum herum zu laufen, außerdem kommt die Sonne von der anderen Seite!
Palacio Legislativo


An einer neu renovierten Markthalle kriegen wir 30 Minuten Auslauf, Toiletten, Getränke und wifi vorhanden. Es ist aber irgendwie steril und langweilig. Wifi ist an einer Stelle möglich für die facebookmeldung, am besten nur mit Handy. Dieser Halt war unnötig.


Wir kommen bei der Weiterfahrt an vielen schönen Plätzen vorbei, am Busbahnhof, Einkaufszentrum, einem Obelisken, dann erreichen wir den großen Park Batlle mit vielen Sportstätten. Das Fußballstadion ist hier. Sie leben immer noch davon, dass sie die erste Fußball WM gewonnen haben!

Eine Amerikanerin versucht mit Ipad das Stadion zu fotografieren. Sie hält dauerhaft ihren Finger vor das Objektiv, die anderen sagen es ihr, aber sie kapiert es nicht.
Unsere Begleitung ist heute nicht vergleichbar mit den Leuten aus Cruisecritic.
Beim Denkmal La Carreta müssen vier Leute wieder eingefangen werden, weil sie überall, auch hier, kaufen müssen. Was auch immer, da waren zwei Stände.  Der Rest musste auf eine Person warten.
Was ist La Carreta? Ein Bronzedenkmal mit einem Ochsenkarren von 1934, das die schwierige Lage der Siedler in der Pampa zeigt.


Dann sind wir schon auf dem Rückweg und fahren sehr lange am Wasser entlang. Ein kleiner Leuchtturm, ein großer Park. Alles schön, aber der Foto zu schlecht.
Am Ende sind wir nicht mit rein in den Hafen gefahren, sondern an der Markthalle ausgestiegen. Die Amerikaner hat sie mit nach drin genommen, die hätten vielleicht nicht den Weg zum Schiff gefunden, von der anderen Straßenseite .... heute wäre alles möglich...

Diese Markthalle ist eine „echte“. Hier ist voll, urig, schön, gemütlich. Hier muss man Fleisch essen. Wir lassen uns von einem Werber für ein Lokal einfangen, bekommen einen Tisch in der Ecke, sehr eng, aber landestypisch. Die Kellner sind alle nicht mehr jung, eher unser Alter, können kein Englisch, aber wir verständigen uns, dass wir ein Essen für zwei Personen haben wollen, es klappt und schmeckt. La Chacra del Puerto. 
Hier drin nehmen auch alle Dollar, tauschen lohnt sich für den einen Tag nicht.  Er bringt uns die Rechnung, wir zahlen mit Kreditkarte, erklärt noch, was als Trinkgeld üblich ist. Dann bringt er die Karte zurück, aber auf der Quittung steht viel weniger. Wir fragen, er sagt: ok ok. Und auf Nachfrage: Sein Trinkgeld hat er auch bekommen, er freut sich.
Zuhause finden wir heraus: Es gibt in Uruguay ein Tourismusgesetz, dass zwischen 15.11. und 30.3. von den Rechnungen, die mit ausländischen Kreditkarten bezahlt werden, bis zu 22% abgezogen werden darf/kann. Sachen gibt’s!

Danach sind wir satt, zufrieden und gehen in Montevideo spazieren. Kneif mich mal einer....
(Gut, dass das niemand gemacht hat, ich wäre voller blauer Flecke!)



Monte auf eigene Faust - wir wollen noch mal zu dem ersten Platz, laufen hin und her, sind zu weit und landen am Constitution mit dem Brunnen, hin und her durch die Gassen, wir haben Zeit und gucken, Post, Theater?, Pause am Platz Zabala, Axel telefoniert stundenlang mit Kind, Schnee, Heizung macht Probleme, frisst Pellets, müssen drauf gehäuft werden weil sie nicht rutschen wie sie sollen, juckt mich überhaupt nicht bei gut 20° im Schatten, bin soooooo weit weg. Null!!! Ich weiß auch nicht, bzw. erst ab morgen wieder, was wir grade für einen Wochentag haben. Urlaub!

Zum Kaffee sind wir zurück, nachdem wir noch die Mitbringsel-Postkarten gekauft und vorne Fotos gemacht haben. Hier gibt’s ein Denkmal für die versenkte Graf Spee, hatte ich mir anders vorgestellt. Es wurde 1939 von der eigenen Mannschaft versenkt, lieber Leute retten und Schiff opfern als heldenhaft von den Feinden draußen mit Mann und Maus versenkt zu werden.
Viele Leute sind auf dem Rückweg und auf den Fotos...
Einen Pin von Montevideo gibt es nicht, nur vom Land.



Das war mal wieder viel zu kurz, ein paar Stunden für eine Hauptstadt? Reicht nicht!
Vom Schiff aus machen wir eine weitere Runde Fotos von Montevideo, dann sind wir mal eine Runde kaputt. Die Costa Pacifica ist auch da, die fahren neben unserem Schiff mit Shuttlebussen zu ihrem. Wer fährt als erstes? Wir, um 17 Uhr.



Die Ausfahrt ist klasse, bei DIESEM Wetter! Auf der Costa Deliziosa wird gewunken, von unserer Seite auch.







Da ist etwas im Bau. Was wird das?

Draußen sind viele Schiffe unterwegs, in der Fahrrinne nach BA. Man kann auch mit gutem Foto nicht wirklich viel erkennen.
Eine ältere Dame spricht uns auf Deutsch an. Sie ist heute gelaufen und hat uns gezeigt, bis wohin vermutlich. 10 km waren das mindestens. So bleibt man fit!
War das wieder schön draußen!!!

Jetzt kommt die Pflicht: einen Koffer gepackt, 23 kg! Der nächste hat noch Platz.
Alle Geräte aufgeladen und um 7 zum Essen. Show?  Keine Lust, ich weiß gar nicht, was dieser Greg singt.  Draußen ist es immer noch schön, aber in der Mitte ist es laut, weil dort Kino ist. Die Filme laufen auf Englisch mit spanischen Untertiteln.

Die Fahrrinne den Rio de la Plata hoch nach Buenos Aires ist sehr eng. Einmal fährt ein Frachtschiff ganz dicht an uns vorbei.

Sterne! Endlich! Hier im Süden sehen sie doch sicher anders aus. Und was finde ich? Den Orion, erstaunlicherweise ziemlich hoch am Himmel wie bei uns auch. Dazu zwei Planeten. Den Rest kenne ich nicht.
Es sind noch ca. 20°. Der Plata ist seeeeehr breit, die Rinne eng. Am Horizont ist ein Schein von einer Stadt zu sehen.
Im Skywalker trinken wir noch ein blaues Zeug, dann ruft das Bett.
Ari hat wegen dem Ausflug morgen auf die Mailbox gesprochen, sie gehen gleichzeitig mit uns raus.

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